Sonntag 20.7.2014 6:00 Uhr der Wecker hat zwar noch
nicht geklingelt, aber im Schlafzimmer ist nach dem heißesten Tag (31,5 Grad
im Schatten) des Jahres eine Höllenhitze. Also aufstehen es liegt ja sowieso noch
einiges an. Eine frische Brise kommt einen auf der Treppe entgegen, ein Blick nach
draußen, bedeckt - warm - aber nicht wieder diese Höllenhitze. Min Jeverland
muss Vitamin B zu den Wettergöttern haben.
8:20 Uhr die letzten Sachen zur Bushaltestelle gebracht, Wegebier, Gastgeschenk, Boßel
und Krabber. 10 Minuten später sind alle pünktlich zum Abfahrttermin da.
Fast alle, nur der Bus fehlt. Wo bleibt der denn nun wieder ? 8:40 Uhr der Bus kommt
um die Ecke geschlichen. Einsteigen und start. Auf der Fahrt stellt sich raus, der
Busfahrer hat verschlafen und im Gegensatz zu den anderen Busfahrer den wir vor Jahren
hatten, ist dieser absolut kein Schumacher oder ein Fan von Vettel, der will anscheinend
was von der Gegend sehen. Etliche Ewigkeiten später kommen wir tatsächlich
in Sandelermöns an.
Letztes Jahr hatte Min Jeverland 100-jähriges Bestehen und wir waren mit dabei.
Ist das erst ein Jahr her. Der Busfahrer hat sämtliche Zeitebenen verschoben.
Ein Jahr kann einen doch wie eine Ewigkeit vorkommen.
Aber nun raus den Bus unsere Freunde begrüßen. Hinnis Töchter stehen
sofort mit einen Tablett mit (ost)friesischen Aperitifs da und es gibt für jeden
so ein Apetitmacher. Hinni begrüßt uns auf herzlichste und bittet uns letztendlich
zum Frühstück. Alles wie schon gehabt und trotzdem immer wieder gewaltig.
Das Vereinsheim zieht einen jedesmal wieder in sein Bann, das ist eben Sandelermöns.
Nach dem Frühstück die Mannschaften auslosen. Heinz hat seine Hausaufgaben
gemacht. Lose mit Werfernamen, Rundenzettel für die Mannschaften, Spielerzettel
für die drei Spiele und Infoblatt mit Regeln zum Gewinn des Fressenpott. Heinz
setzen, eins. Acht ausgeloste Mannschaften gehen auf die Strecke. Trocken, warm, aber
es weht ein laues Lüftchen, ideal eben, Sandelermöns eben. Der Getränkewagen
mit Alfred und Udo reichen beim vorbeifahren noch Aperitifs raus. An der Wende haben
die beiden Stehtische und Sitzbänke im Quadrat aufgebaut und hier wird es dann
bei dem lauen Lüftchen richtig gemütlich, so gemütlich das einige den
Rest des Tages hier verbringen wollen.
Nach dieser Stärkung geht es zurück Richtung Vereinsheim. Unterwegs haben
die beiden nochmal ein Rastplatz aufgebaut. Eine Stärkung hier und die letzten
zwei Kilometer sind geschafft.
Hinni bekommt leichten Stress, der Bierhahn läuft noch nicht, der Bratwurstgrill
ist noch nicht da, wo er sein soll. Jetzt kommen die beiden Heinzis zum Einsatz, der
eine läßt das Bier laufen und der andere kommt gerade von der Frühschicht
und bringt den Grill in Position und schon läuft alles. Ich tue auch mal was und
verteile die Spielerzettel. Einige holen sich die ersten heißen Bratwürste,
andere gehen schon zum Dosenwerfen. Aber die meisten bleiben Cool und unterhalten sich
angeregt weiter. Da kommen schon die ersten Ergebniszettel bei mir an und ich fange
sofort mit der Auswertung an. Jetzt kommt richtig Schwung in die Sache und die Ergebniszettel
kommen zügig bei mir an. Weiter auswerten. Fertig.
Ein Rundblick, Unterhaltung hier, Fußball spielen
da, Kinder mit Eis hier, fröhliches Palabern da, Kaffee und Kuchen hier, Bratwurst
da und was ist das ? ein Planschbecken für die Kleinen, das ist eben Sandelermöns.
Denken an alles. Planschbecken schön in der Nähe der Terrasse wo die Eltern
ihre kleinen immer im Blick haben. Vorbildlich. Sandelermöns eben.
Wir liegen super im Zeitplan und ich kann in alle Ruhe die beste Mannschaft beim Boßeln
mit einer Flasche Sekt beglücken. Noch ein Bier und wir kommen zum Freesenpott.
Der muss dies Jahr wieder mit nach Deternerlehe und so bitte ich erst die fünf
Paten aus Sandelermöns und dann die fünf aus Deternerlehe mit den meisten
Punkten nach vorn. Kerstin Punkthöchste darf sich zuerst einen Paten aus der Lostrommel
ziehen. Sie hat Glück und kann zusammen mit ihren Paten den ersten Platz verteidigen.
So alles erledigt und ich kann ganz gelassen auf den Bus warten. Heinz hat alles super
vorbereitet, alle Mitglieder haben die Spiele routiniert abgearbeitet und wir haben
noch nicht mal halbvier, also über eine Stunde bis zur geplanten Abfahrtzeit.
Super.
Jetzt ergreift Hinni nochmals das Wort und schwingt gekonnt eine Rede über dies
herrliche Treffen der beiden Vereine. Während der Siegerehrung und Hinni`s Rede
stehen wir schön vor der Terrasse das wir und die anderen alles sehen können.
Hinni spricht während seiner Ansprache mich direkt an und erzählt von seinen
Traum letzte Nacht und knöpf dabei sein Hemd auf. Will der hier nen Striptease
hinlegen oder hat der sich vielleicht den Glockenturm auf dem Bauch oder Rücken
tätowieren lassen. Ich denk Sandelermöns eben.
Jetzt ist das Hemd aus und ich sehe nichts auf dem Rücken noch was auf seinen
Bauch und jetzt kommt er mit der Sprache raus. " Dieter ich habe geträumt
das wir jetzt zusammen ein Bad nehmen hier im Planschbecken !"
Toll ! Echt toll ! Ganz toll !!! Die Menge tobt und grölt und auf einmal sind
tausend Handys und Fotoapparate da. "Ausziehen, ausziehen, ausziehen" schallt
es durch ganz Jeverland. Hinni rettet mich und bietet mir mitgebrachte Boxershorts,
Handtuch und ein Platz zum umziehen an. Die Meute grölt wieder "ausziehen,
ausziehen, ausziehen" Hinni redet weiter und ich verdrücke mich in kleines
Kämmerlein. Besser ist das, das dürfen wir keinen antun.
Boxershort an, Handtuch untern Arm überreicht Hinni mir noch ein Fanschal mit
Aufdruck "Min Jeverland, Sandelermöns". Jetzt redet er noch weiter und
die Meute wartet. Endlich fertig, Mikrofon weg, Hinni der Teufelskerl stellt sich vors
Planschbecken läßt sich rücklinks mit den Ar... voran in kühle
Nass fallen, die Meute tobt, ich schau mich um, "wo ist für mich da denn
noch Platz?" ich lass mich auch mit dem Ar...voran fallen, die Meute tobt abermals.
Zur Belohnung bekommen wir ein noch Bier gereicht und die Fotografen haben Arbeit satt.
So nun raus aus dem Becken und die trockenen Sachen
wieder an. Wir waren heute nicht die ersten, aber auch lang noch nicht die letzten
im Planschbecken.
Obwohl der Tag wieder zu schnell hin ist, passt es diesmal genau. Der Bus kommt um
die Ecke und mit dem Planschbecken ist das Highlight des Tages erreicht. Das passt
top.
Angeschmiert. Der Busfahrer verpennt den Nachmittag und die Abfahrtzeit. Eine Stunde
zu Spät geht es dann leider doch heimwärts, eine Laolawelle, die Laolawelle
am Dorfausgang und jetzt kann sich jeder wieder auf ein, auf das Wiedersehen im nächsten
Jahr freuen.
Es war wieder ein toller Tag in Sandelermöns und in Gedanken können alle
Teilnehmer bis zum nächsten Treffen daran zehren und irgendwann dann auch mal
Zeit, die zu Bedauern die diesen Tag verpasst haben.
Ich kann jetzt nur noch sagen, jetzt wo die BAFF-Stare vorbei ist:
DANKE SANDELERMÖNS, DANKE MIN JEVERLAND
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